Bau eines Kindergartens im traditionellen Rundhausstil
im Dorf Juffa

September 2018 - Fertigstellung und Abschlußbericht vom Projektpartner

Aufgrund der Partnerschaft zwischen den beiden Schwesterorganisationen, dem Katholischen Eparchiensekretariat von Keren (CESK) und der Aktion Eiene Welt (AEW), bat die Dorfgemeinschaft Juffa erneut um den Bau von Latrinen und Wasserreservoir an den bereits gebauten zwei Tukuls als Kindergarten.
Unter Berücksichtigung der Anforderungen und der Notwendigkeit von Hygiene und sanitären Einrichtungen und der ständigen Empfehlung des Bildungsministeriums hat CESK AEW einen Projektvorschlag zur Finanzierung vorgelegt. Freundlicherweise gab AEW die Zustimmung zu dem Vorschlag und versprach, einen finanziellen Beitrag zu leisten.
Der Juffa-Kindergarten wurde  sogar als Beispielprojekt für das lokale Bildungsministerium betrachtet und andere Projektträger wurden aufgefordert, den Juffa-Standort zu besuchen. Daher begrüßte das Ministerium den Status quo des Projekts, da es über die erforderliche Infrastruktur, d. H. Genug Räume, Wasser, Latrinen und wenige Pflanzen rund um den Kindergarten verfügt.

September 2017 - Bilder vom Kindergarten in Juffe

Januar 2017 - Besuch des neuen Kindergartens in Juffa

Zusammen mit unserem Projektpartner der "Katholik Eparchy of Keren", Abba Uqbagaber, fuhren wir am 2.01.2017 ins Dorf Juffa, ca. 7 km von Keren entfernt.
Schon von weitem konnten wir am Dorfrand die zwei neuen Tukuls (traditionelle Rundhäuser) sehen, die von der " Aktion- Arme- Welt- Stiftung" finanziert wurden. Während ein Tukul  bis auf den Bodenbelag im Inneren schon weitgehend fertig war, konnten wir live das Dachdecken des zweiten Tukuls miterleben. Ein besonders geschickter Tukulbauer aus einem Nachbardorf zeigte sein handwerkliches Können. Viel Kraft und Fingerspitzengefühl  ist nötig, bis jeder Dachbalken die richtige Länge und den richtigen Platz hat. Zu unserer Überraschung tauchten dann 12 Kindergartenkinder mit ihrer Erzieherin auf. Bald schon werden sie im neuen Kindergarten Platz zum Spielen und Lernen haben.
Von der  Dorfgemeinschaft wurden wir anschließend zum traditionellen Kaffee eingeladen und hörten dabei vielen Dankesreden.
                                                                     

Dezember 2016 - Es geht vorwärts:
 


Der Kindergartenbau im Dorf Juffa schreitet voran. Von den zwei geplanten Rundbauten (Tukuls) steht bereits einer vor seiner Fertigstellung. Vielleicht können die Mitgleider der AEW, die zum Jahresende 2016 nach Eritrea reisen, in diesem Tukul in Juffa schon spielende Vorschulkinder in ihrem neuen Domizil erleben.
Die Bewohner von Juffa haben beim Bau mitgeholfen.
Finanziert wurde dieses Projekt von der Aktion-Arme-Welt-Stiftung.
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Das Dorf Juffa liegt in einer Bergregion in der Zoba Anseba, ca. 5 km von der Bezirkshauptstadt Keren entfernt. Zusammen mit den zwei kleineren Nachbardörfern Tsilale und Felestaq hat es ca. 1750 Einwohner. Die Menschen leben ausschließlich von ihrer meist kargen Landwirtschaft. In den 3 Dörfern gibt es keine Elektrizität, keine Wasserquellen und Gesundheitsstationen. 
Da in Juffa viele Katholiken leben, gehört es zum Einzugsbereich der katholischen Diözese Keren. Für ca. 50 Grundschulkinder hat die Diözese Keren im Dorfzentrum einen Raum gemietet, in der 3 Lehrkräfte abwechslungsweise unterrichten. Die kleine Schule hat keine Trinkwasserversorgung, keine Toiletten und keinen Schulhof, auf dem die Kinder spielen können, da der Raum umgeben ist von Wohnhäusern.
Ein geeigneter Platz für ein Schulgelände außerhalb des Dorfes wurde von den Gemeindemitgliedern zum Bau einer Grundschule bestimmt- jedoch mangelte es bisher an der Finanzierung.
Für die Kinder von 3-6 Jahren  gibt es keinen Kindergarten. Somit haben sie keine Möglichkeit, eine kognitive und soziale Förderung vor dem Eintritt in die Schule zu bekommen. Es ist längst erwiesen, dass sich eine Förderung außerhalb des Elternhauses in einem Kindergarten sehr positiv auf das spätere Einleben in der Schule auswirkt. Auch zeigt sich gerade in diesem Alter eine hohe Lernbereitschaft und Lernfähigkeit.  
Deshalb wurde von den Dorfbewohnern der Wunsch an die Diözese Keren herangetragen, wenigstens für die Vorschulkinder ein Haus zu bauen, wo sie außerhalb ihres Elternhauses gefördert und auf die Schule vorbereitet werden können.
Abba Uqbagaber, unser Projektpartner vor Ort, hat in Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern einen Projektvorschlag erarbeitet und sich damit an die „Aktion Eine Welt e.V.“ gewandt.
Auf dem Gelände, welches auch für einen Schulhausbau vorgesehen ist, soll ein im traditionellen Stil erbautes großes Rundhaus  mit Schilfdach, genannt Tukul, errichtet werden.
Das Rundhaus hat einen Durchmesser von 8 m und soll 4 große Fenster und eine Türe bekommen.

Die Vorteile eines Rundhauses sind:
-  Ein Tukul braucht zum Bau viel weniger Zement, der zur Zeit in Eritrea Mangelware ist.
-  Ein Tukul hält mit seinem Schilfdach die Hitze weitaus besser ab als ein Blechdach, was auch der Grund dafür ist, dass die Bewohner in dieser Bergregion immer noch diesen Baustil bevorzugen. 
-  Der Bau eines Tukuls ist wesentlich billiger als ein gemauerter rechteckiger Bau, da Schilf in den Flusstälern vorhanden ist und relativ günstig auf dem Markt in Keren besorgt werden kann. Die Dachbalken sind aus den Blütenstängeln der Agaven, die in Eritrea weit verbreitet sind.
-  Die Dorfbewohner, die Erfahrung haben mit dem Bau von Tukuls, können ihre Fähigkeiten anwenden und dabei ihr geringes Einkommen erhöhen.
-  Ein Tukul ist, wenn es von Fachleuten gebaut wird, bis zu 25 Jahren wartungsfrei.

Die Dorfbewohner werden den Bauplatz ebnen, die Materialien so weit wie möglich besorgen und unter fachkundiger Anleitung den Kindergartentukul bauen.  

Wir haben bei der „Aktion-Arme-Welt-Stiftung“ einen Antrag zur Finanzierung dieses Projektes gestellt, der im Oktober 2016 bewilligt wurde. Wir danken dieser Stiftung, die sich schon bei vielen unserer Projekte finanziell beteiligt hat, für diese großzügige Unterstützung.

Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau begonnen werden.